Dogubeyazit
Viele Jungen, die heute schon reife Männer sind und als schwer schuftender Arbeitnehmer einmal im Jahr ihren wohl verdienten Urlaub machen wollen, haben Karl May "Durch die Wüste, durchs wilde Kurdistan" gelesen. Nun, diese Männer gehen diesem Kindheitstraum vielleicht nach, in dem sie Urlaub in der Türkei, in Kurdistan, verbringen. Besonders Rucksacktouristen die innerhalb der Türkei unterwegs sind und vielleicht weiter in den Iran wollen oder von dort zurückkehren sollten einen Halt in der kleinen Stadt Dogubeyazit in der Provinz Agn machen. Dogubeyazit liegt in einer waldlosen Grasebene, bietet aber einen phantastischen Blick auf den Ararat. Es gibt den Großen Ararat (feuriger Berg) und den Kleinen Ararat.
Beides sind erloschene Vulkane und der Große Ararat ist der höchste Berg der Türkei. Natürlich können versierte Bergsteiger auch den Berg Ararat besteigen, aber er ist mit 5137 m Höhe eine recht beeindruckende Herausforderung für den erfahrenen "Klettermaxen". Wenn auch die kleine Stadt sonst nicht viel zu bieten hat außer sehr gastfreundlichen sympathischen Einheimischen, lohnt sich ein Besuch auf jeden Fall schon wegen dem sich dort befindenden Ishakpa?a-Palast. Der Ishakpa?a-Palast liegt an einem Berghang etwas außerhalb der Stadt. Leider sind nur noch die Ruinen davon übrig, aber allein die sind schon überaus beeindruckend.
Er beinhaltet ca. 370 Räume, eine Moschee, eine Bibliothek, einen Kerker, einen Hamam, fließendes Wasser, ein Abwassersystem, eine Zentralheizung und das Grabmal der beiden Erbauer Çolak Abdi Pa?a (der kurdische Emir von Dogubeyazit) und sein Sohn ?shak Pa?a II. Unterhalb des Palastes kann man auch noch die Überreste einer alten Siedlung aus dem 800. Jahrhundert vor Christus sehen. Besonders faszinierend am Palast sind auch die alten seldschukischen Ornamente, die man sich unbedingt ansehen sollte. Diese und gemischten osmanischen und georgischen Bauelemente machen dieses Lustschloß und gleichzeitige Festung einzigartig.