Iskenderun
Türkei, so wie sie keiner kennt - so, oder auch anders könnte man Iskenderun beschreiben. Normalerweise ist man ja so als Tourist in den üblichen Orten unterwegs, in die man vom Flughafen aus in den typischen Touristenbussen gekarrt wird. Hierher nach Iskenderun wird man nicht mit dem Bus gefahren werden. Man kommt eher mit dem Mietwagen her, auf eigene Faust, sozusagen. Iskenderun, für den, der es nicht kennt, liegt an der südöstlichen Küste am Mittelmeer, quasi am unteren, linken Eck der Türkei. Wie gesagt: Tourismus wird man hier nicht finden. Die Stadt hat einen Hafen, man lebt von Agrarwirtschaft.
Aber - was man nicht glauben möchte - es gibt hier auch einen US-Luftwaffenstützpunkt, etwas Industrie, eine Ölpipeline aus dem Irak endet hier und, das Erstaunlichste: Es gibt hier ein Steinkohlekraftwerk, jedoch wird hier keinerlei Steinkohle gefördert. Diese wird auf dem Weltmarkt besorgt und hierher verschifft. Nicht unerheblich beteiligt an dem Projekt sind einige deutsche Konzerne. Möchte man hier trotzdem Station machen, kann man auch hier, wie fast überall in der Türkei Goldschmuck erstehen - sofern man türkisch spricht oder der Gebärdensprache mächtig ist, denn wie der vorausgehende Bericht schon verrät ist hier kein Ort, der auf Touristen eingestellt ist. Man spricht weder englisch noch deutsch.
Die Einheimischen hier sind nicht an Fremde gewohnt und dementsprechend auch nicht mit westlichen Gewohnheiten oder Kleidung vertraut. Wie viele Städte und Orte in der Türkei hat auch Iskenderun seine Geschichte: Es wurde von vielen Völkern und Kulturen beherrscht. Ursprünglich gegründet von Alexander dem Großen, wechselte es oft und stetig die "Besitzer". Auch die Kreuzritter waren hier vertreten und hinterließen ihren Einfluß und ihre Bauwerke. Wer Land und Leute und die Ursprünglichkeit liebt, oder wie wir dem Zufall anheim fällt, lässt sich sicher auch nicht von einem Besuch in Iskenderun abschrecken....